Hallo,
ich bin schon vor über einem Jahr auf Ihre Seite gestoßen und muß sagen: Hut ab! Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühen, die vielen Fotos und - vor allem - die netten, herzerfrischenden Texte dazu!
Der Grund war: mein Schwiegervater hatte Wühlmäuse im Garten und wollte wieder Mottenkugeln. Und ich habe dann mal gesucht, ob es nicht ungiftige Möglichketien gibt. Nach dem Fund Ihrer Seite bin ich dann in die RaiBa und habe vier Bayerische erstanden und sie dann in den Schrank gelegt, weil mein Schwiegervater nicht zog. Jetzt kam er wieder an, und ich konnte ihn doch überzeugen, dass es keine Handschuhe, Köder etc. braucht, er war sehr skeptisch, und wir haben die vier gestern Abend eingebaut. Die Hügel waren sehr klein übrigens, also nicht so groß wie Maulwurfshügel. Heute Mittag haben wir nachgeguckt - und was soll ich sagen: Leider ein Maulwurf drin! An der anderen Stelle wurden beide Fallen zugewühlt. Gibt es Möglichkeiten, den Maulwurf ganz sicher von der Wühlmaus zu unterscheiden? (vor dem Fang natürlich ;-) ) Teilen sie sich die Gänge, bzw. kann es sein, dass links der Maulwurf haust und auf der anderen Seite des Gartens im Steinbeet (6 m daneben) die Wühlmaus? Ich möchte ungerne noch einen fangen. Selbst mein Schwiegervater würde ihn bei sich wühlen lassen, nur die abgefressenen Blumen haben ihn gestört... Vielen lieben Dank für eine Antwort! ----------------
Kommentar:
Hallo Cordula
Dass die Fallen richtig gestellt waren beweist der Fang des Maulwurfs. Bei der Wühlmaus läuft es nicht anders.
Hat man einen Maulwurf im Garten, so hat man automatisch ein Problem, denn der Maulwurf ist auch wenn man es nicht gerne hört der Vorarbeiter oder Wegebereiter der großen Wühlmaus. Noch vor gut 100 Jahren stand in Schulbüchern zu lesen, dass der Maulwurf ein gefräßiges Raubtier sei, welches Frösche, Schlangen, Mäuse und seine eigene Artgenossen fressen würde. Zumindest bei den Mäusen wäre es ein Vorteil wenn es stimmen würde, aber in der Zwischenzeit weiß man, dass dies alles nicht wahr ist.
Will man nun den Maulwurf schonen, so kann man dies nur mit Hilfe der Verwühlprobe durchführen. Die Verwühlprobe ist eine Gewissenshilfe aber keine Garantie.
Man öffnet den Tunnel auf gut einen halben Meter und putzt in sauber aus. Wird der Gang einseitig oder gar beidseitig verschlossen, so ist es zu 99% eine Wühlmaus. Wird der geöffnete Gang komplett durchwühlt, so ist es zu 99% ein Maulwurf, wobei aber durchaus auch die Wühlmaus gleichzeitig hinter ihm nachziehen kann. In diesem Fall ist halt der Maulwurf schneller am Ort gewesen. Auf die Zeit kann man auf jeden Fall nicht achten, da der Maulwurf ebenso schon nach 5 Minuten erscheinen kann und zu wühlen beginnt. Ich habe auch dasselbe Wühlverhalten schon bei beiden Tieren gleich erlebt. Ist aber recht selten der Fall, aber es kommt vor. Man hat also kaum eine Möglichkeit was das Leben beider Tiere im Garten betrifft. Lässt man den Maulwurf am Leben, so lebt man in der Ungewissheit, schleppt er nun einen berüchtigten Gegner ein oder nicht. Bringt man ihn um, so hat man zwar hernach alles unter Kontrolle aber nebenbei ein schlechtes Gewissen. Ich weiß also wirklich nicht was in solchen Fällen gut oder ungut ist.
Ich kann dir also nicht wirklich helfen, denn so nebenher erwähnt ist der Maulwurf noch bei euch in Deutschland geschützt. Da haben es die Schweizer, Franzosen und so weiter leichter, denn da kann das Tier ohne weiteres bejagt werden.
Es grüßt Gerfried
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